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Pressemitteilung

Gehölze für den Acker

ÖDP fordert bundesweite, angemessene und praxisnahe Förderung von Agroforst-Kulturen

Bei Agroforst-Kulturen handelt es sich um die Kombination von Gehölzen und Ackerkulturen oder Grünland auf einer Fläche, sodass sich ökologische wie ökonomische Vorteile ergeben. Die Gehölze werden dabei so angepflanzt, dass Garten- und Ackerbau sowie Tierhaltung unproblematisch neben-her stattfinden kann.

So neu ist diese Form der Ackerbewirtschaftung nicht, weiß Norman Heß, Landschaftsökologe und Sprecher der Arbeitsgruppe Forst, Wald & Moore im Bundesarbeitskreis Landwirtschaft, Tierschutz und Gentechnik der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei). Bereits im Mittelalter gab es derartige Landnutzungsformen, wie z. B. Streuobstwiesen, die Schneitelbaumwirtschaft (Rückschnitt von Futterbäumen zur Gewinnung von Viehfutter) oder Hutewälder (z.B. Eichelmast mit Schweinen). Mit dem 19. Jahrhundert und der Intensivierung und Rationalisierung der Landwirtschaft verschwanden viele Gehölze aus der Landschaft, weil sie bei der Bewirtschaftung als störend empfunden wurden.

Der Klimawandel, Biodiversitätsverluste sowie die steigende Nachfrage nach Bio-Energierohstoffen führen jetzt allmählich wieder zum Umdenken in der Landwirtschaft. Man sieht die Vorteile von Gehölzpflanzungen auf Äckern, weil

1. Verringerung der Verdunstung und
2. Verbesserung der Wasser- und Nährstoffversorgung
3. Schutz der Ackerkulturen gegen Starkwinde und daraus folgender Bodenerosion
4. Schutz vor Wassererosion
5. Grundwasserschutz
6. Langfristige Kohlenstoffbindung in Biomasse und im Boden
7. Steigerung der Bodenfruchtbarkeit
8. Erhöhung der biologischen Vielfalt
9. Erweiterung der Produktpalette und somit Schaffung einer zusätzlichen Einkommensquelle
10. Verschönerung der Landschaft

In Bayern und Mecklenburg-Vorpommern werden solche Kulturen bereits gefördert. Die ÖDP plädiert nun für eine angemessene und praxisnahe Förderung von Agroforst-Kulturen in allen Bundesländern, da sich deren positive ökologische Wirkung, als auch der wirtschaftliche Nutzen erwiesen haben. Ein finanzieller Anreiz und praxisnahe Regeln würde dem einen oder anderen Betrieb die Entscheidung leichter machen, Agroforst auf seine Äckern zu integrieren.

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