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Pressemitteilung

Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) fordert bedarfsgerechte Sanierung des Potsdamer Staudenhofes anstelle eines Abrisses

Der Potsdamer Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) fordert von den Potsdamer Stadtverordneten, sich in der kommenden Sitzung am 10. März für die Sanierung und gegen einen Abriss des Wohngebäudes „Staudenhof“ zu entscheiden. Die Sanierung sollte den Bedarfen von Bewohner:innen und einer sozial schwachen Mietklientel entsprechen. Nur mit dem Erhalt des Gebäudes können eine sozial gerechte Stadtentwicklung, Ressourcenschutz und die Entwicklung einer lebendigen Potsdamer Mitte für Alle erzielt werden.

Daniel Margraf, Vorsitzender des ÖDP-Kreisverbands, sagt dazu: "Vor allem Bündnis 90/ Die Grünen sollten sich in der Sitzung am kommenden Mittwoch über das von ihnen mit getragene Bauausschuss-Votum für einen Abriss des Wohngebäudes hinwegsetzen. Sie sollten stattdessen für eine sozial ausgeglichene Stadtentwicklung und ökologische Belange stimmen. Ansonsten machen sie sich zum Steigbügelhalter gegen eine nachhaltige Politik in Potsdam.“ Daniel Margraf fordert, dass die grüne Parteifraktion dazu den Bruch mit der Abriss-Befürworterin Saskia Hüneke wagt, um nicht endgültig ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Das Argument von ProPotsdam und Abrissbefürwortern, Abriss und Neubau seien die günstigste Lösung, ist aus Sicht der ÖDP sinnbefreit und kurzsichtig. Für den Stadtkämmerer mag die Rechnung am Ende unter günstigen Umständen aufgehen, wenn mit steuerlichen Fördermitteln die Kosten für Abriss und Neubau unter denen für die Sanierung liegen. Damit werden die Kosten auf die Steuerzahler abgewälzt.

Gar nicht in der Rechnung enthalten sind dabei aber vor allem die indirekten Kosten, die für Umwelt und Gesellschaft entstehen. Mit dem Abriss werden 182 Wohnungen mit kleinen Zuschnitten vernichtet, die für sozial Benachteiligte erschwinglichen Wohnraum in der Potsdamer Stadtmitte ermöglichen. Da der Neubau nach dem neuen Leitbautenkonzept für die Potsdamer Mitte entstehen soll, ist damit zu rechnen, dass in diesen vorwiegend zahlungskräftigere Mietparteien einziehen werden. Die derzeit noch 66 Mieter:innen werden erfahrungsgemäß an die Peripherie gedrängt, womit die in Potsdam eskalierende soziale Entmischung und Gentrifizierung einen weiteren Schub erhalten.

Und letztlich ist der Staudenhof eines der letzten Zeugnisse der DDR-Baukunst in der Potsdamer Mitte und damit ein wichtiger Identifikationspunkt für viele Ur-Potsdamer. Städtebaulich fungiert er als lebendiger Kontrastpunkt zu den umliegenden historischen oder wiederaufgebauten Gebäuden. Die ÖDP schließt sich diesbezüglich den Aussagen im offenen Brief des Bunds Deutscher Architektinnen und Architekten vom 03.03.2021 an.

Schließlich kritisiert die ÖDP grundsätzlich, dass für Entscheidungen über Abriss und Neubau vs. Sanierung keine ganzheitlichen Bilanzierungen von Ressourcen-, Energie- und Wasserverbrauch sowie Umweltschäden durchgeführt werden. Die ÖDP fordert daher, analog zu Bebauungsplänen die Erstellung sogenannter "Ressourcenpläne" im Baurecht verbindlich festzuschreiben. Mit diesen könnte Transparenz über die Folgen für Natur, Umwelt und Ressourcen und letztlich auch die globalen Auswirkungen des Baugeschehens in Deutschland hergestellt werden.


Pressekontakt:
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), Landesverband Brandenburg
–Landespressestelle–
Gartenstraße 2
16798 Fürstenberg

E-Mail:presseoedp-brandenburg.de
Internet:www.oedp-brandenburg.de
Ansprechpartner: Daniel Margraf – daniel.margrafoedp.de
V.i.S.d.P.: Daniel Margraf

Foto - Kiessandtagebau Fresdorfer Heide: ÖDP Brandenburg

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