Wiesenhof hat viele Gesichter. Da sind die Bundesligaspieler von Werder Bremen, die mit dem Logo des Hühnerkonzerns auf ihrem Trikot auflaufen. Doch was dahintersteckt, kann keine sportliche Begeisterung hervorrufen, sondern ist als Ausbeutung und Misshandlung von Hühnern durch eine reine Geschäftsidee mit einem Gesamtumsatz von 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2019/2020 anzusehen.
Wiesenhof gehört zur PHW-Gruppe, dem größten deutschen Geflügelzüchter und –verarbeiter. „Die PHW-Gruppe schlachtet wöchentlich rund 4,5 Millionen Hähnchen. Das sind mehr, als in Berlin wohnen. Das hat nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun, sondern ist eine Fleischindustrie, mit der beispielsweise kleine bäuerliche Betriebe nicht mithalten können“, kritisiert Ralf Nobel, ÖDP-Direktkandidat für den Bundestag im Wahlkreis 62, den Konzern scharf.
Der Wahlkreis umfasst den Landkreis Dahme-Spreewald sowie die Bereiche Teltow-Fläming II und Oberspreewald-Lausitz I. Dazu gehört auch Niederlehme bei Königs Wusterhausen, wo Wiesenhof eine Großschlachterei aufgebaut hat, die immer wieder in der Kritik steht. Hier werden täglich um die 120.000 Hühner geschlachtet. Diese bereits unvorstellbar hohe Zahl ist dem Konzern jedoch noch zu gering, weshalb Wiesenhof angestrengt daran arbeitet, die Kapazität auf 160.000 Tiere und das Lebendgewicht pro Schlachttag von 190 auf 352 t bei einer Schlachtgeschwindigkeit von 10.000 Tieren pro Stunde zu erhöhen. Das ist pervers.
Erst im Juli 2020 machten Tierrechtsaktivisten mit einer Besetzung von Eingängen und des Daches ihren Ärger kund. Vorwurf: Verletzung der strengen Transportauflagen. Schlachttiere müssen laut Tierschutzgesetz auf dem kürzesten Weg zum Schlachthof gebracht werden. Wiesenhof wird vorgeworfen, gegen diese Auflagen verstoßen zu haben und unrechtmäßig Tiere von weit entfernten Standorten nach Niederlehme zu bringen, sodass die Hühner eine unnötig lange Reise antreten. So wurden laut dem rbb-Verbrauchermagazin Super.Markt bei winterlichen Temperaturen 5.800 Hühner aus Niedersachsen angeliefert, anstatt einen näher gelegenen Wiesenhof-Schlachthof anzufahren. 2017 erfolgte sogar eine Teilstilllegungsanordnung durch das Landwirtschaftsministerium aus Angst vor massiven Umweltschäden wegen der hohen Anzahl an Schlachthühnern.
„Hier geht es schon lange nicht mehr um Tierwohl oder darum, dem Menschen gesunde Nahrung zu liefern, sondern darum, möglichst hohen Profit herauszuschlagen. Das lehnen wir von der ÖDP ab, genauso wie die Massentierhaltung an sich. Stattdessen fordern wir eine Rückkehr zur ökologischen Landwirtschaft mit einer artgerechten Tierhaltung. Wir möchten den Schlachtfabriken ein Ende setzen“, betont Ralf Nobel.
Der ÖDP-Kommunalpolitiker wurde 1967 in Berlin geboren. Schon seit seiner Jugend interessiert er sich für den Tier- und Umweltschutz und unterstützt seitdem unter anderem Aktionen von Greenpeace durch Spenden. Seit 2008 wohnt er in Rangsdorf und leitet die IT-Abteilung eines Logistikunternehmens. Zu seinen Hobbys zählen Wanderungen in der Natur und das Fotografieren. „Seit 2019 bin ich in der ÖDP. Aufmerksam wurde ich auf diese Partei durch den Wahl‑O‑Mat, da ihre Antworten genau meinen Überzeugungen entsprechen. Besonders angesprochen hat mich die Kritik am ständigen Wirtschaftswachstum und der Forderung, Konzernspenden an Parteien zu untersagen. Die ÖDP selbst ist seit ihrer Gründung 1982 konzernspendenfrei. Wie die ÖDP bin ich für eine strikte Trennung von Politik und Wirtschaft – das bedeutet für mich, keine Konzern- und Firmenspenden an Parteien, keine Aufsichtsratsmandate für Landtags- und Bundestagsabgeordnete“, erklärt Ralf Nobel.
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