Pressemitteilung
Thomas Löb (ÖDP): „Das Umweltministerium darf nicht die Umwelt gefährden!“
Statt Grundproblem zu lösen, dass zu viel Wasser im Großraum Grünheide entnommen wird, wird die MLUK Genehmigung der unbegrenzten Wasserförderung uns in eine noch größere Schieflage bringen.
Wenn das „grün“ geführte Umweltministerium tatsächlich einer unbegrenzten Wasserförderung im Gebiet des Wasserverband Strausberg-Erkner zustimmt, dann gefährdet es unsere Umwelt, unser Trinkwasser, unseren Wald. Über eine mögliche befristete Duldung des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUK) zur unbegrenzten Wasserentnahme hatte zuerst die Märkische Oderzeitung (MOZ) berichtet. Die sogenannten „Grünen“ verkennen folgende, wichtige Aspekte:
Auch eine befristete Wasserförderung kann irreparable Schäden verursachen. In den letzten Jahren sind viele Bäume nicht aufgrund des Rodungswahns der Regierenden gestorben, sondern weil sie „trocken gefallen“ sind. Wenn zu viel Wasser gefördert wird, sinkt der Grundwasserspiegel. Wenn die Wurzeln vieler Bäume das Grundwasser nicht mehr erreichen und es zugleich an Regen mangelt, dann sterben sie langsam. Dieses Baumsterben ist unumkehrbar – selbst wenn die Wasserförderung später reduziert und zurückgefahren wird.
Der Wasserfund in Hangelsberg kann die Situation möglicherweise vorübergehend entspannen. Aber: Es muss noch eine ehrliche Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen. Eine Wasserförderung darf auf keinen Fall das Naturschutzgebiet Löcknitztal weiter gefährden oder die ausgedehnten Waldflächen. In den letzten Monaten wurden in und um Hangelsberg zahlreiche Bäume gefällt, weil sie „trocken gefallen“ waren – beispielsweise im Hangelwald oder am Rodelberg.
Zu beachten ist außerdem, dass gerade in Hangelsberg-Nord ein neuer Gewerbestandort durch die ECE-Gruppe entwickelt werden soll. Dieser würde ebenfalls erhebliche Mengen Wasser benötigen und könnte in einem neu zu schaffenden Trinkwasserschutzgebiet liegen. Insofern drohen weitere Nutzungskonflikte.
Neben dem Baumsterben gibt es weitere Gefahren: Die übermäßige Wasserförderung könnte einen Sog bewirken, durch den Giftstoffe ins Grundwasser gelangen. Es gibt diverse Altlasten von Chemie-, Industrie- und Deponiestandorten; übrigens auch in Hangelsberg-Nord. Eine Kontamination des Trinkwassers muss ausgeschlossen werden. Auch die Wasserstände der Seen im Verbandsgebiet sind bedroht: Der Strausberger See könnte beinahe austrocknen, die Grünheider Seenkette und der Störitzsee weiter absinken – mit verheerenden Folgen für die gesamte Ökologie.
Thomas Löb, Landesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), fasst zusammen: „Die Begrenzung von Wasserentnahmen hat ihren Sinn. Den kann man nicht einfach aufheben, auch nicht vorübergehend. Ich verlange vom Brandenburger Umweltministerium, dass es in erster Linie die Umwelt schützt, die Menschen und ihre Gesundheit. Der Wasserbedarf von Investoren muß sich diesen Schutzinteressen unterordnen und nicht umgekehrt!“