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Schönhubers Fanpost. NS-Vergangenheit, populistische Wut und antisemitisches Ressentiment vor den Republikanern

Zentrum für Antisemitismusforschung

14.02.2024
18:00
Technische Universität Berlin - Kaiserin-Augusta-Allee 104-106, 1. OG, Raum 1315

Anfang der 1980er Jahre erreichten Franz Schönhuber, den späteren
Mitgründer und Vorsitzenden der rechtsradikalen Partei »Die
Republikaner«, Tausende von Briefen. Anlass war der Skandal, den
Schönhuber, zu dieser Zeit Journalist und prominenter Fernsehmoderator
beim Bayerischen Rundfunk, 1981 mit seiner Autobiographie ausgelöst
hatte, in der er apologetisch seine Zeit in der Waffen-SS schilderte.
Die Debatte um das Buch führte zu Schönhubers Entlassung durch den BR,
brachte ihm aber auch die in seinem Nachlass erhaltene Masse an
Sympathiebekundungen ein. Sie offenbaren ein rechtspopulistisches
Wutpotenzial, das schon zu dieser Zeit in Teilen der westdeutschen
Bevölkerung aktivierbar war. Im Vortrag werden zentrale in den Briefen
zum Ausdruck kommende Wahrnehmungs- und Gefühlsmuster analysiert: die
biographisch geprägten Deutungen der NS-Zeit und die darauf beruhende
Konstruktion einer Generation der historisch Diffamierten, die sich
daran entzündende populistische Gegenwartsdeutung und schließlich die
damit zusammenhängenden antisemitischen Ressentiments.

Ein Bild, das Menschliches Gesicht, Person, Kleidung, Porträt enthält.
Automatisch generierte Beschreibung

Maik Tändler hat in Göttingen Mittlere und Neuere Geschichte und
Philosophie studiert und ist ebenda 2015 promoviert worden. Im Anschluss
war er bis 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere
und Neueste Geschichte der Universität Jena und zwischenzeitlich
Forschungsstipendiat des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main. Seit
2023 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsbereich
Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in
Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Intellectual History
und der politischen Kultur- und Emotionsgeschichte der Bundesrepublik,
insbesondere der Geschichte der intellektuellen und radikalen Rechten.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, uns zu besuchen, können Sie den
Vortrag auch über Zoom verfolgen und an der anschließenden Diskussion
teilnehmen. Hier der Link:

https://tu-berlin.zoom.us/j/63931272187?pwd=Zk9sRmR6cmxmNWVlMDVaaHZHTjlxUT09

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