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Rassismus in der Berliner Polizei - KOP-Chronik Release am Internationalen Tag gegen Polizeigewalt

ReachOut – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus

15.03.2022
19:00
Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin *(barrierefrei)

Betroffene berichten seit über 20 Jahren von rassistischer
Polizeigewalt in Berlin. Die Berliner Kampagne für Opfer rassistischer
Polizeigewalt (KOP) veröffentlicht nun ihre Erfahrungen in der aktuellen
Chronik /

Die Berliner Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP)
dokumentiert seit 2002 Berichte von Menschen in der Stadt, die Rassismus
im Kontakt mit Berliner Polizist*innen und privaten Sicherheitsdiensten
erleben. Die Spannbreite der rassistischen Gewalt reicht dabei von
institutioneller Diskriminierung, Demütigung, Herabwürdigung und
Kriminalisierung bis hin zu Körperverletzung und Tötung. Die Betroffenen
setzen den Lügen der Polizei und Fehleinschätzungen der Justiz seit über
20 Jahren ihre mutigen Berichte als "gesprochene Beweise" rassistischer
Alltagsrealität entgegen. Die Dokumentation ihrer Erlebnisse deckt die
Muster institutionellen Rassismus in den Berliner
Strafverfolgungsbehörden auf und zwingt zu praktischer Solidarität.

Am 15. März - dem Internationalen Tag gegen Polizeigewalt - stellt KOP
die aktuelle Berliner Chronik mit Berichten von rassistischer
Polizeigewalt seit 2013 vor. KOP schließt damit an die erste, 2012
veröffentlichte, Berliner Chronik an. Die damit seit dem Jahr 2000
dokumentierten Geschehnisse - in der Gesamtzahl 330 Berichte - bilden
das einzige systematische Monitoring rassistischer Polizeigewalt in ganz
Deutschland.

KOP nimmt das zum Anlass, mit Wegbegleiter*innen über die Kraft der
gesammelten Erzählungen zu sprechen. *Theater X*wird den Abend mit einer
Performance begleiten (https://theater-x.com/).

Wir laden Sie herzlich dazu ein.

(Die Veranstaltung orientiert sich an den tagesaktuellen Pandemie-Regeln.)

*Livestream-Link: *https://www.youtube.com/watch?v=cHBw-QY_9GA

Podium:

*

*Betroffene*, die von ihren Erfahrungen rassistischer Polizeigewalt
berichten

*

*Biplab Basu* - KOP, Chronik-Redaktion, Fachberater zu rassistischer
Polizeigewalt bei ReachOut (www.reachoutberlin.de)

*

*Dr. Nahed Samour *- Rechts- und Islamwissenschaftlerin. Sie forscht
als Early Career Fellow am Lichtenberg-Kolleg, dem Göttingen
Institute for Advanced Study sowie an der Humboldt-Universität zu
Berlin, Juristische Fakultät, zu Religion, Rasse und Geschlecht im
Recht. Seit 2015 ist sie Junior Faculty an der Harvard Law School,
Institute for Global Law and Policy

*

*Lucia Muriel*– Diplom-Psychologin und langjährige Unterstützerin
von KOP

*

*Anna Greunig und Lila Steinkampf von
soco.graphics*(www.soco-graphics.com) - Entwickler*innen der
Chronik-Onlineplattform,

*

*Moderation*: *Dr. Céline Barry *- KOP, Initiative Ban! Racial
Profiling, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und
Geschlechterforschung TU Berlin

„Wenn wir es nicht dokumentieren, ist es, als sei es nicht geschehen!“,
bringt die Chronik-Arbeitsgruppe ihre Motivation zum Monitoring auf den
Punkt. Denn praktisch alles, was KOP über rassistische Polizeigewalt in
Berlin weiß, wurde uns von Betroffenen & Zeug*innen berichtet. Ihre
Erfahrungen zeigen, wie Zusammenhänge verdreht werden, Täter*innen in
Uniform sich als Opfer stilisieren und Rassismus als Problem nicht
wahrgenommen wird. In allen dokumentierten Vorfällen definiert die
Polizei, was angeblich geschehen ist, mit der Folge, dass Betroffene und
Zeug*innen nicht selten angezeigt und kriminalisiert werden. KOP steht
dabei seit 2001 uneingeschränkt an ihrer Seite. Denn ihre Berichte,
Audio- und Videoaufnahmen bilden die einzigen Gegenerzählungen zum
wirkmächtigen Diskurs einer rassismusfreien Berliner Polizei.

Die rassistische Gewalttätigkeit und Brutalität auf allen Ebenen der
Berliner Strafverfolgungsbehörden und privater Sicherheitsdienste
zwingen zu aktiver Solidarität. Für den Mut aller Betroffenen und
Zeug*innen, ihre Erlebnisse mit KOP zu teilen, sind wir sehr dankbar.

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