Susanne Muhle: „Aktive Maßnahmen“: Entführungen und Mordanschläge der Stasi im Westen
Ringvorlesung „Hybride Konflikte im Kalten Krieg“
Bundesstiftung Aufarbeitung - Institut für Zeitgeschichte München - Humboldt-Universität zu Berlin
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR entführte und verschleppte bis Anfang der 1960er Jahre rund 400 Menschen aus West-Berlin und der Bundesrepublik. In einigen Fällen mündeten Entführungsabsichten sogar in Mordpläne. Diese „aktiven Maßnahmen“ sollten der Abwehr des Systemgegners dienen. Hochrangige Stasi-Mitarbeiter räumten 20 Jahre nach dem Untergang der DDR wenige Entführungsfälle ein und rechtfertigten sie als normale geheimdienstliche Methode im Kalten Krieg. Dies hinterfragt der Vortrag mit einer detaillierten Analyse der Entführungspraxis der Stasi.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Referentin
Dr. Susanne Muhle ist Historikerin in der Stiftung Berliner Mauer und leitet dort das Projekt „Erinnerungsort Checkpoint Charlie“.
Moderation
Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Franziska Kuschel, Berlin.